Nur wenig Profis unter den Detektiven

 Auszug aus Anwaltsreport 3/2004  (Interview mit K.-D. Baier zum Thema "Auswahl Detektive"

 

Ob in Unterhaltsverfahren, Arbeitsrechtsauseinandersetzungen oder Wirtschaftsfällen -

bisweilen schwant den Mandanten ein böser Verdacht. Sie berichten ihrem Anwalt von

Mitarbeitern, die trotz Nebentätigkeits- oder Wettbewerbsverbots nebenher arbeiten.

Oder Ex-Partnern, die ihr eheähnliches

Verhältnis zu einer anderen Person verheimlichen und nach wie vor Unterhalt kassieren.

Oder sie sind Opfer der umgekehrten Variante, dass der Unterhaltsverpflichtete mit einem

angeblich vom Bruder ausgeliehenen Porsche durch die Gegend zieht, ansonsten aber

seinem Arbeitslosen-Status fröhnt.

Doch ohne entsprechende Beweise kann hier auch der beste Anwalt nicht weiterhelfen.

Deshalb beauftragen Anwälte in derartigen Fällen gern Privatdetektive.

 

Doch wie kommt man an die heran. Natürlich gibt es im Internet oder den Gelben Seiten

diverse Adressen und Telefonnummern. Doch großspurige Versprechungen über angebliche

Ermittlungserfolge unter Einsatz modernster Technik in großformatigen Anzeigen sagen

noch lange nichts über die wirkliche Qualität, Seriosität und Erfahrung der Ermittler aus?

 


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Kontaktaufnahme ist Chefsache

 

Bisweilen überlassen Anwälte die Aus­wahl des Detektives der Sekretärin. Und die ruft

dann bei dem an oberster Stelle im Telefonbuch gelisteten Detektivbüro an und vergibt

den Auftrag gleich fernmündlich. Bei einer derartigen Auftragserteilung ist der Misserfolg

allerdings schon vorprogrammiert

Denn zunächst ist die Auswahl eines geeigneten Detektives absolute Chefsache: Der Anwalt

tut gut daran, einen ersten Gesprächstermin im Büro des Detektivs zu vereinbaren. Dann kann

er sich nämlich gleich über den Standort und die Büroausstattung ein erstes Bild machen.

Veraltete Büroräume oder eine schlechte technische Ausstattung sprechen nämlich dafür,

dass auch die Kernkompetenzen des Privat-Matulas eher bescheiden ausfallen.

Bei Zweifeln sollte man daher lieber gleich von einer Zusammenarbeit absehen und es eine

Haustür weiter versuchen.

Immerhin geht es um den Aufbau einer langfristigen Zusammenarbeit in oft heikler Mission.

Pannen können sich da weder Mandant noch Anwalt erlauben.

 

Erfährt etwa ein Betriebsratsmitglied, dass ihn der Firmenchef observieren lässt, um

Kündigungsgründe gegen ihn zu sammeln, kann das im Extremfall die Existenz kosten.

Denn welcher Mitarbeiter arbeitet schon gern in einem Betrieb, von dem er weiß, dass

der Arbeitgeber zu fragwürdigen Methoden greift.

Echte Profis sind rar

Etwa 2.000 Menschen in Deutschland nennen sich Privatdetektiv - darunter auch zahlreiche

ehemalige Kriminalbeamte, die ihr Gewerbe über die Ehefrau anmelden, um die Pension

nicht zu gefährden. Die echten Profis dagegen muss man schon mit der Lupe suchen. Denn

sie sind eindeutig in der Minderheit. Auf etwa 100 schätzt Wirtschaftsermittler Klaus-Dieter

Baier aus Berlin den harten Kern professionell agierender Ermittlungsspezialisten - bundesweit

wohlgemerkt. Da von diesem kleinen Zirkel aber auch nur etwa 70 in eine der

Detektivverbände organisiert sind, erweist sich die Auswahl eines qualifizierten

Privatermittlers als extrem schwierig.

Vorsicht bei großspurigen Versprechen

 

Sicherheitsberater Baier, Mitgesellschafter der DESA GbR, einem 6-köpigen Team von

Ermittlungsspezialisten mit Sitz in Berlin, kennt seine Branche aus über 15-jähriger eigener

Tätigkeit.

 

Und er weiß, dass "Kollegen" bei Ermittlungen bisweilen Rechtsvorschriften verletzen -

entsprechende Beschwerden von Anwälten werden ihm häufiger zugetragen

Das alles lässt sich jedoch von vornherein vermeiden, wenn man sich bei der Auswahl der

Ermittler genügend Zeit lässt und die Kandidaten kritisch hinterfragt.

„Ich erinnere mich an einen Fall", berichtet Baier, „ da hatte der Ermittler gegenüber seinem

Klienten doch glatt behauptet, Faxmitteilungen der observierten Firma über Funk auch aus

weiter Entfernung abfangen zu können. In Wahrheit haben die nur den Müll der Zielperson

ausgewertet und aus den Papierschnipseln belanglose Informationen zusammengestellt."

Hohe Aufklärungsquote

Dennoch: Die Beauftragung eines Detektivbüros kann sich lohnen. „Dass Detektive ein

kompetenter und zuverlässiger Partner in allen Lebensbereichen, insbesondere aber der

Wirtschaft sind, beweist auch das hohe Aufklärungsergebnis. Immerhin konnten die

Sachverhalte in 64 Prozent aller Fälle vollständig und in 29 Prozent teilweise ermittelt werden.

Nur in 7 Prozent der Fälle konnten keine Ermittlungsergebnisse erzielt werden", erklärte

Joseph Riehl, Pressesprecher beim Bundesverband Deutscher Detektive in Bonn. Eine

Unterteilung nach der wirtschaftlichen Bedeutung der Ermittlungsergebnisse geht aus diesen

Zahlen allerdings nicht hervor. Und wie die Leistungen der Detektive ausfallen, die nicht

Mitglied in einem Verband sind - auch darüber gibt es natürlich keine Zahlen.

 

Zu bemängeln ist auch, dass es bisher nicht gelungen ist, das zersplitterte Verbandswesen

Detektive in Deutschland zusammenzuführen. Nach wie vor gibt es drei verschiedene

Berufsverbände, die sich trotz mehrerer Anläufe nicht auf eine Fusion einigen konnten. Das

trägt sicherlich nicht zur Transparenz des ohnehin mit vielen Klischees behafteten Gewerbes

bei. Besonders bedenklich: Niemand ist gesetzlich verpflichtet, seine Detektive ausbilden zu

lassen oder gar Mitglied in einem Verband zu sein und damit die Berufsordnung einzuhalten.

Auszug aus "Anwaltsreport 3/2004"

 

                                                                                                                                              

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