Detektei aus Berlin setzt konsequent auf den Einsatz von Ortungssystemen für die Überwachung von Personen und mobilen Objekten

 

Der Einsatz von GPS-Ortungssystemen und Peilsendern ist seit 1996 fester Bestandteil der operativen Spezialtechnik für Einsätze der Berliner Detektei oder zur Absicherung von Risiken im Bereich Personenschutz und Transportsicherheit.

Die Detektei Berlin - Observationsteam war an Pilotprojekten beim Einsatz von GPS-gestützter Sondertechnik auf dem privaten Sektor beteiligt (Partner der Selectronic/Geodata).

Mittlerweile existieren vielfältige Systeme für unterschiedliche Anwendungen im Bereich Investigation und Sicherheitsmanagement.

 

 

 

Insbesondere bei der technischen Unterstützung von Observationsmaßnahmen haben sich GPS-Ortungssysteme vielfältig bewährt. Mit deutschen Partnern aus dem Bereich Investigation werden regelmäßig neue Systeme getestet und das technische Equipment verbessert.

Neben dem Einsatz der satellitengestützten GSM-Technik stehen Alternativen, wie GSM-gestützte Peilsysteme zur Verfügung.

Die Ortungs- und Peilsysteme werden unter Beachtung der geltenden Rechtsvorschriften zur Anwendung gebracht.

 

 

 

Fallstudie:

GPS-Ortungstechnik zur Bekämpfung von Baumaschinendiebstählen

 

März 1998 - das 1. Quartal signalisierte in der Kriminalstatistik einen weiteren Anstieg von registrierten Diebstählen in der Baubranche. Es war auffällig, dass Firmen in den Neuen Bundesländern immer häufiger mit Diebstählen oder Unterschlagungen von hochwertigen Baumaschinen, Radladern, Rüttelplatten und Bagger konfrontiert wurden.

Kriminalitätsschwerpunkt war dabei die Region Berlin-Brandenburg. Die Gros der Verluste wurde letztendlich gegenüber den betroffenen Firmen durch die Versicherungsgesellschaften abgedeckt. Die Verluste der deutschen Versicherungswirtschaft lagen pro Jahr in einem siebenstelligen Bereich.

Die Ermittler der Detektei waren schon seit 1995 durch betreute Baufirmen aus der Region mit der Thematik der Baumaschinendiebstähle vertraut.

Die Detektive wurden durch eine Versicherung im Herbst 1997 beauftragt, an gegensteuernden Maßnahmen mitzuwirken. Dabei wurde in den Beratungsgesprächen gemeinsam entschieden, ein komplexes Engagement in den Bereichen Aufklärung, Analyse und Prävention gemeinsam zu realisieren. Parallel zur Analyse der Schadensfälle und den tatbegünstigenden Bedingungen wurden konkrete Ermittlungen zu zeitnahen Vorfällen vorbereitet.

In den darauffolgenden Wochen wurden insgesamt zehn Tatvorgänge in Sofortmaßnahmen bearbeitet. In zunehmendem Maß konnte dabei auf die Unterstützung der betroffenen Baumaschinenvermieter und der Mieter zurückgegriffen werden.

Die Informationsflüsse wurden entwickelt und die Mitarbeiter der betroffenen Firmen zunehmend sensibilisiert. Es gelang dann zeitweilig zeitnah die Vorfälle zu untersuchen.

Aus den Tatortuntersuchungen, der Analyse der vorherrschenden Bedingungen am Tatort wurde bei den Versionen zu möglichen Tätern abgeleitet, dass es sich vermutlich um organisierte Täterstrukturen handelt. Dafür sprachen die vorliegenden Indizien zu den Tatabläufen. Unter anderen war für die Mehrzahl der Vorfälle signifikant:

  • Mietfahrzeuge deutscher Hersteller mit hoher Akzeptanz und Nachfrage in
    Osteuropa
  • Diebstahl von Baumaschinen mit allgemeinen Farbmerkmalen, ohne signifikante farbliche Gestaltung.
  • Diebstahl von universell einsetzbaren Radladern mit hohem Verbreitungsgrad
  • Verluste an sogenannten Zeitbaustellen, insbesondere im Straßenbau
    (mangelhafte Sicherung).
  • Diebstahl der Fahrzeuge an nahezu ungesicherten Orten, meist abgestellte Fahrzeuge an der Straße.
  • bevorzugte Tatorte waren Handlungsbereiche mit einer hohen Anonymität
    im Baugeschehen oder mit unübersichtlichen Abläufen durch die Beteiligung zahlreicher Subunternehmen im Baubereich.
  • Nahezu alle Baumaschinen wurden vermutlich mit Sattelschleppern oder Lkw`s abgefahren, in einigen Fällen wurde lediglich der Radlader von der Baustelle zu einem entfernt abgestellten Fahrzeug gefahren.
  • die Vorgehensweise deutete mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Beteiligung von mehreren Personen an den Diebstählen vor Ort.

Die festgestellten Hinweise deuteten massiv auf organisierte Strukturen. Es wurde im Verlauf der Untersuchungsmaßnahmen entschieden, durch geeignete operative Maßnahmen Hinweise zu den Tätern zu erarbeiten oder durch die Vereitelung konkreter geplanter Straftaten die Tätergruppen zu verunsichern.

Bestandteil der gegensteuernden Maßnahmen war dabei die Ausrüstung mehrerer Radlader und Bagger mit einer hohen Verlustrate mit verdeckter GPS-Ortungstechnik. Im Ergebnis der bereits vorliegenden Analyse zu den Schadensfällen wurden die mit der Sondertechnik (GPS-Ortungssystem Carprotector+M1) ausgestatteten Baumaschinen an ausgewählten Diebstahlsschwerpunkten ausgeliefert.

In den meisten Fällen gelang es, die Ausrüstung der Spezialgeräte gegenüber den Mitarbeitern des Vermieters und den Anmietern geheim zuhalten. Zeitgleich wurden neben der bestehenden Ortungszentrale im Office der Detektei zwei mobile Computer mit geeigneter Ortungssoftware aufgerüstet und für ein mehrmonatigen Zeitraum ein Bereitschaftssystem geplant und durch das DESA-Team gewährleistet.

Die unterschiedliche Konfiguration der in den Baumaschinen eingebauten technischen Systeme erlaubte es, differenzierte Alarmmeldungen und Ereignisse zu erfassen und im Büro der Detektei auszuwerten.

Kern der Maßnahme war das Ziel, bei einer verifizierten Diebstahlshandlung mit Unterstützung durch die Zentrale (Ortung des Fahrzeuges), durch geeignete Observationskräfte, die gestohlene Baumaschine zu verfolgen und die Verbringung des Gerätes aufzuklären. Parallel zur Planung der eigenen Interventionsmaßnahmen wurden gemeinsam mit der Versicherung und dem Ver-mieter der Baugeräte geeignete Informationskanäle zum LKA Brandenburg geschaffen, um einen reibungslosen Ablauf bei Schadensfällen an den präparierten Baumaschinen zu gewährleisten.

Am Montag, den 6. Oktober 1997 gegen 05:00 Uhr wurde durch die Baumaschine Kramer 320, ausgestattet mit dem GPS-Ortungssystem 406 ein Alarm an das WWSNC in Werder/Havel übertragen. Das Gerät war den vorhandenen Unterlagen nach auf der Baustelle Hönow-Süd seit mehreren Wochen im Einsatz.

Der Alarm wurde automatisiert via Computer per Fax-Meldung an die Detektei-Zentrale und parallel an die Polizei in Neuenhagen/Brandenburg übertragen. Nach Ausschluss eines Fehlalarmes, durch kurzfristigen Informationsaustausch bei dem verantwortlichen Bauleiter, wurde entschieden, den Vorgang als "Alarmfall" zu bearbeiten.

Im Verlauf des Morgens konnte über das Computersystem verfolgt werden, wie der Radlader nach seiner unautorisierten Inbetriebnahme nach Altlandsberg verbracht wurde. Dort konnte ein Verbringungsort mit einem Zielradius von 30-50 Meter lokalisiert werden.


Letztendlich konnten die Beamten der Polizeidienststelle exakt auf ein Gebäude im Ortsbereich orientiert werden.

Beim Zugriff durch die Strafverfolgungsbehörden konnten in einer Scheune der Radlader und zahlreiche Teile anderer gestohlener Baumaschinen gesichert werden.

Abweichend von der gemeinsam mit der Versicherung festgelegten Strategie, zur Verschleierung des Einsatzes der GPS-Sondertechnik, wurde am Folgetag durch den Pressesprecher des LKA Brandenburg der Erfolg des Zugriffs in der breiten Öffentlichkeit präsentiert. (Artikel in Berliner Zeitung)

Mit Erstaunen mussten das Team der Detektei und der Vorstand der Versicherung lesen, dass die Polizei ein neuartiges System (GPS-Ortung) zur Kriminalitätsbekämpfung bei einem Baumaschinenvermieter bereitgestellt und eingesetzt hat.

Dieser Umstand setzte neue Prämissen und eine vorrangige Orientierung auf die Durchsetzung präventiver Maßnahmen zur Einschränkung der bestehenden Risiken.