In den meisten Fällen gelang es, die Ausrüstung der Spezialgeräte gegenüber den Mitarbeitern des Vermieters und den Anmietern geheim zuhalten. Zeitgleich wurden neben der bestehenden Ortungszentrale im Office der Detektei zwei mobile Computer mit geeigneter Ortungssoftware aufgerüstet und für ein mehrmonatigen Zeitraum ein Bereitschaftssystem geplant und durch das DESA-Team gewährleistet.
Die unterschiedliche Konfiguration der in den Baumaschinen eingebauten technischen Systeme erlaubte es, differenzierte Alarmmeldungen und Ereignisse zu erfassen und im Büro der Detektei auszuwerten.
Kern der Maßnahme war das Ziel, bei einer verifizierten Diebstahlshandlung mit Unterstützung durch die Zentrale (Ortung des Fahrzeuges), durch geeignete Observationskräfte, die gestohlene Baumaschine zu verfolgen und die Verbringung des Gerätes aufzuklären. Parallel zur Planung der eigenen Interventionsmaßnahmen wurden gemeinsam mit der Versicherung und dem Ver-mieter der Baugeräte geeignete Informationskanäle zum LKA Brandenburg geschaffen, um einen reibungslosen Ablauf bei Schadensfällen an den präparierten Baumaschinen zu gewährleisten.
Am Montag, den 6. Oktober 1997 gegen 05:00 Uhr wurde durch die Baumaschine Kramer 320, ausgestattet mit dem GPS-Ortungssystem 406 ein Alarm an das WWSNC in Werder/Havel übertragen. Das Gerät war den vorhandenen Unterlagen nach auf der Baustelle Hönow-Süd seit mehreren Wochen im Einsatz.
Der Alarm wurde automatisiert via Computer per Fax-Meldung an die Detektei-Zentrale und parallel an die Polizei in Neuenhagen/Brandenburg übertragen. Nach Ausschluss eines Fehlalarmes, durch kurzfristigen Informationsaustausch bei dem verantwortlichen Bauleiter, wurde entschieden, den Vorgang als "Alarmfall" zu bearbeiten.
Im Verlauf des Morgens konnte über das Computersystem verfolgt werden, wie der Radlader nach seiner unautorisierten Inbetriebnahme nach Altlandsberg verbracht wurde. Dort konnte ein Verbringungsort mit einem Zielradius von 30-50 Meter lokalisiert werden.
Letztendlich konnten die Beamten der Polizeidienststelle exakt auf ein Gebäude im Ortsbereich orientiert werden.
Beim Zugriff durch die Strafverfolgungsbehörden konnten in einer Scheune der Radlader und zahlreiche Teile anderer gestohlener Baumaschinen gesichert werden.
Abweichend von der gemeinsam mit der Versicherung festgelegten Strategie, zur Verschleierung des Einsatzes der GPS-Sondertechnik, wurde am Folgetag durch den Pressesprecher des LKA Brandenburg der Erfolg des Zugriffs in der breiten Öffentlichkeit präsentiert. (Artikel in Berliner Zeitung)
Mit Erstaunen mussten das Team der Detektei und der Vorstand der Versicherung lesen, dass die Polizei ein neuartiges System (GPS-Ortung) zur Kriminalitätsbekämpfung bei einem Baumaschinenvermieter bereitgestellt und eingesetzt hat.
Dieser Umstand setzte neue Prämissen und eine vorrangige Orientierung auf die Durchsetzung präventiver Maßnahmen zur Einschränkung der bestehenden Risiken.
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