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Handbuch Observation von Klaus-Henning Glitza - Basisliteratur für Detektive und Detekteien

Auszug aus dem Handbuch "Observation" 2. Auflage von Klaus-Henning Glitza

Autor: Klaus-Henning Glitza

geb. 1951, Journalist mit Teilstudien Rechtswissenschaften und BWL, Verantwortlicher

Redakteur der Fachzeitschrift Info Sicherheit, Verband für Sicherheit in der Wirtschaft Niedersachsen, Hannover; Stabsverwendung im Bereich Militärische Sicherheit; seit 1984 ehrenamtliche Recherchen im Rahmen der Straffälligenhilfe und im Auftrag einer strafrechtlich orientierten Rechtsanwaltskanzlei; vormals Redakteur der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (u. a. Bearbeitung von Polizeiangelegenheiten).

Vorwort

 

Kriminalistisch betrachtet ist die Observation die dritte Dimension in der Fallbearbeitung. Wo andere Ansätze im Ergebnis versagt haben, noch nicht erfolgversprechend einsetzbar sind oder einer entscheidenden Ergänzung bedürfen, ist diese operative Methode das Mittel der Wahl.

Observationen können relevante Personen der Scheinwelt entkleiden, die sie auch in geschicktesten Vernehmungen zumindest teilweise aufrechterhalten können, und bislang unbekannte Verbindungen, Strukturen und Gefährdungspotenziale offenlegen. Observationen zeigen relevante Personen in ihrer ungeschönten Lebenswirklichkeit, und zwar klarer, beweiskräftiger und facettenreicher als das aussagekräftigste aller Geständnisse oder das überzeugendste aller Leumundszeugnisse: sie sind geeignet, wahre Zusammenhänge zu reproduzieren.

Das lässt Observationen zu einer in Täterkreisen gefürchteten „Waffe" werden. Ohne sie wäre die erfolgreiche Bekämpfung der Schwerkriminalität undenkbar.

 

Bauer vergleicht Observationen mit einer Marktbeobachtung, die Voraussetzung jeder Produktion und jedes Absatzes ist; je schwieriger die Dinge werden, um so genauer und umfassender muss die Marktbeobachtung einsetzen. Das Observationsnetz, bestehend aus den Kräften, die Außendienst machen, wird bei der gezielten Observation lediglich dichter gemacht, die Maschen werden enger gezogen, um den „Fisch" zu erkennen.

Private wie behördliche Ermittler sehen sich heute vielfach einer neuen Generation von professionalisierten Gesetzesbrechern gegenüber. Spezifische Delikttypen wie Industriespionage und Korruption in sensiblen Aufgabenfeldern haben unvorstellbare materielle und immaterielle Schäden zur Folge, und der Bedarf an qualifizierten Kräften wächst.

Schäfer, Herbert (Herausgeber): Grundlagen der Kriminalistik, Fahndung und Observation, Teilband 5/2, Technik und Taktik der Observation, Heidelberg 1980, Seite 12.

r die Spezialisten der Berlr Detektei verstärkt bei der Aufklärung von Verdachtsmomenten Ohne verdeckte Beobachtungen blieben die Waffen der Kriminalisten stumpf. „Keine wilden Verfolgungsjagden, kein Beschatten untreuer Ehemänner —Detektive heute beschäftigen sich mit Versicherungsbetrug, Geldwäsche, Produktpiraterie oder Datenspionage", zitiert die Stuttgarter Zeitung vom 25. August 2001 Vertreter des in Berlin tagenden Weltverbandes der Detektive. Ohne verdeckte Beobachtungen blieben die Waffen der Kriminalisten stumpf.

Observation ist ein kriminalistisches Hochreck, dessen Beturnung geübt und gekonnt sein will. Häufiger, als dies vermutet werden könnte, stellt die Observation die einzig wirksam greifende Methode gegen serienmäßige und professionelle Täter, gegen Banden und organisierte Kriminelle dar.

Schäfer, Herbert, aaO, S. 5f.

 

Ein bloßes Hinterherschleichen — das ist die Observation aber nur in der Welt der Krimis. Die Technik des unauffälligen Beobachtens erfordert eine ganze Reihe von Fähigkeiten. Personen, Gebäude und Örtlichkeiten präzise beschreiben zu können und mit gleicher Präzision Observationsberichte zu verfassen, Kartograph, mit den Rechten Vertrauter, Menschenkenner, Psychologe, Fotograf — von allem sollte der Observierende zumindest ein bisschen sein.

 

Dank ist all jenen Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Hochschulen, Justiz, Rechtspflege und Ermittlungswesen zu sagen, die diese Arbeit zum Teil mit wohlwollender Unterstützung, zum Teil kritisch-konstruktiv begleitet haben, aber an dieser Stelle nicht genannt werden möchten. Außerordentlicher Dank gebührt Andreas Heim (Berlin), Hubert E. Heckmann (Duisburg) und Michael Broszio (Solingen) für exzellente fachliche Beratung und nicht zuletzt meiner Lebensgefährtin Beate Methe, ohne deren Unterstützung und Mitarbeit diese Arbeit wohl nicht entstanden wäre.

Bei der vorliegenden zweiten Auflage handelt es sich um eine in weiten Teilen neu bearbeitete Fassung. Die redaktionellen Änderungen, Aktualisierungen und Erweiterungen gehen auf Anregungen aus der Praxis zurück und sind eine notwendige Anpassung an technische Innovationen und geänderte Rechtsprechung. Zugunsten stark erweiterter Kapitel, z.B. Technische Observation und Dokumentation, wurden Randthemen gestrafft bzw. gestrichen. Der Verfasser dankt allen, die zu diesen Neutexten beigetragen haben, insbesondere Klaus-Dieter Baier (Berlin), Dipl.-Ing. Ulrich Franke, Stefan Heim (Berlin), Mike Leder (Hamburg), Dipl.-Ing. Beate Methe, Dipl.-Ing. Horst Neuser, Michael Radtke, Manfred Thomsen (Hamburg), Stefan Zahn (Rendsburg).

Im Sommer 2005                                                                                                                  Hans-Henning Glitza

 

                                                    Handbuch für Observation - Arbeitsgrundlage für die Detektei aus Berlin

 

Szenen einer Observation

 

Die Grundzüge der Observation werden, basierend auf einem realen Fall, in der folgenden erzählungsähnlichen Darstellung vermittelt. Handelnde Personen sind private Ermittler:

Gerold Kleindienst hatte große Sorgen. Das sah Detektiv Walter Grossmann auf einen Blick. Schließlich war er ein alter Hase auf dem Sektor privater Ermittlungen. Markus Brink, den Grossmann vor kurzem angestellt hatte, war dagegen ein Neuling im Geschäft. Er hatte eine gute Ausbildung genossen und steckte voller Tatendrang. So wie Markus Brink war er schließlich auch einmal gewesen. Früher – das lag fast 30 Jahre zurück.

„Ich mache mir große Sorgen um meine Firma. Um ehrlich zu sein, ich habe Angst sie zu verlieren". Gerold Kleindiensts Stimme klang nervös. „Egal was ich anfange, die Konkurrenz ist mir immer um einen Schritt voraus. Das kann nicht mit rechten Dingen zugehen. Und ich habe einen Verdacht, einen schlimmen Verdacht."

,Weiß die Polizei davon?", fragte Grossmann routinemäßig. Solche Fragen stellt man am besten am Anfang und nicht erst, wenn die Story zu Ende erzählt ist, war eines seiner Prinzipien.

„Und ob", antwortete Kleindienst, „aber die meinten, es gebe bislang nur Vermutungen, und auf solcher Grundlage könnten sie nicht tätig werden. Sie hätten da ihre Dienstvorschriften. Weil ausgerechnet mein Schwiegersohn derjenige ist, den ich in Verdacht habe, schienen sie zu glauben, dass ich eine Art innerfamiliären Rachefeldzug führe. Denn dass mein Schwiegersohn und ich uns von Anfang an nicht verstanden haben, ist bei uns in Willsdorf Ortsgespräch."

„Dann erzählen Sie uns bitte, was in Ihrer Firma vor sich geht und wie Sie zu Ihrem Verdacht gekommen sind", zeigte Grossmann Interesse.

Gerold Kleindienst holte tief Luft. Dann begann er. Die Kunden seines mittelständischen Metallbetriebes würden immer wieder nach technischen Speziallösungen verlangen. Seine Firma sei dafür bekannt, dass sie dank einer eigenen kleinen Entwicklungsabteilung auch solche Kundenwünsche erfüllen kann. In jüngster Zeit wären aber etliche Stammkunden abgewandert, da die Konkurrenz angeblich günstigere Preise macht und fast identische Konstruktionen anbietet. Deren Speziallösungen basierten allerdings ganz offenkundig auf denen der Firma Kleindienst.

„Deshalb", so der Unternehmer, „muss jemand aus unserem Betrieb der Konkurrenz unsere Geschäftsgeheimnisse preisgeben". Zweimal habe er seinen Schwiegersohn in der Planungsabteilung herumschnüffeln sehen, obwohl er der Firma nicht mehr angehört. Jedesmal habe er wie ein ertappter Sünder reagiert und allzu durchsichtige Ausflüchte vorgeschoben. Dass er seine Frau besuchen wollte und so weiter. Die halte übrigens zu ihrem Mann. Deshalb könne er, Kleindienst, seinem Schwiegersohn schlecht den Zutritt zur Firma verwehren.

Er glaube felsenfest, dass sein Schwiegersohn, ein gewisser Heinz Flocke, seine Tochter nur des Geldes wegen geheiratet habe. Sie ist schließlich Erbin des bis vor kurzem florierenden Betriebes. Doch vom „großen Geld" merke Hocke derzeit wohl nicht ganz so viel. „Meine Tochter hat ihn seit etwa einem Jahr auf ,Schmalkost` gesetzt, weil er zum unmäßigen Geldausgeben neigt. Seine Arbeit als Abteilungsleiter in der Firma Kleindienst habe er verloren, weil er mit seiner hochnäsigen, aber inkompetenten Art die gesamte Belegschaft gegen sich aufbrachte", berichtete Kleindienst.

Seitdem bekomme der Herr Schwiegersohn nur noch eine Art Leibrente von 620 €. Statt des Firmen-BMW stehe jetzt nur noch ein Golf in der Garage. Trotzdem führe Hocke einen Lebenswandel, als würde er nach wie vor 2 600 € netto als Abteilungsleiter verdienen. Da seine Tochter im Betrieb arbeite, wisse niemand so richtig, was Hocke den ganzen Tag so treibe. Die relativ geringe „Leibrente" sollte ihn eigentlich dazu bringen, sich eine andere Arbeit zu suchen. Aber er mache offenkundig keinerlei Anstalten.

„Der Verlust der beruflichen Position wäre immerhin ein Motiv", erkannte Walter Grossmann. Das berechtigte Interesse, die Grundlage jedes Detektivauftrages, war in diesem Fall gegeben. „Gut, ich nehme den Auftrag an", nickte der Detektiv.

,Wie gedenken Sie vorzugehen?", fragte Kleindienst. „Als erstes Ihren Schwiegersohn observieren", schlug Grossmann vor. „In dieser Situation im Betrieb zu ermitteln, halte ich nicht für ratsam." „Da bin ich ganz Ihrer Auffassung", bekräftigte Kleindienst, „es darf im Betrieb keine Unruhe geben, sonst verliere ich doch noch meine besten Leute".

Der Mann versteht etwas von seinem Geschäft, dachte sich Kleindienst und lehnte sich entspannt zurück. Doch als Grossmann seine Vorstellungen vom personellen Einsatz entwickelte, gefror das freundliche Unternehmerlächeln plötzlich. ,Wie bitte, Sie

wollen drei bis vier Leute beziehungsweise drei Fahrzeuge für die Observation einsetzen? Ich bin zwar kein armer Mann, aber ist das nicht ein bisschen hochgegriffen?"

Eine gute Observation müsse unauffällig sein und bleiben, erklärte Grossmann. Dass die wenigsten Auftraggeber den dazu gehörigen Aufwand nachvollziehen können und es jedesmal einen Kampf darum gebe, behielt er wohlweislich für sich. „Die Observanten, das wären die, die Ihren Schwiegersohn observieren, müssen sich ablösen, um nicht aufzufallen. Genau wie die Fahrzeuge, die ihm folgen. Bemerkt der Herr Heinz Flocke die Observation, wird damit am Ende Ihre Position verschlechtert. Denn zum einen kann sich Ihr Schwiegersohn an zehn Fingern abzählen, dass Sie der Auftraggeber sind und ihn somit verdächtigen – es sei denn, es gebe noch viele weitere, die Grund zu einer Observation hätten. Zum anderen könnte er vorsichtiger und raffinierter vorgehen, so dass die Beweisführung noch schwieriger wird. Oder er könnte sich in seiner Wut an Ihre Tochter halten."

„Gut", seufzte Kleindienst, „machen Sie was Sie für richtig halten .2. Doch so ganz überzeugt wirkte er irgendwie nicht.

„Bevor Sie gehen, erzählen Sie meinem Sachbearbeiter Brink bitte alles, was sie über Herrn Flocke wissen. Ich lasse inzwischen den Dienstleistungsvertrag vorbereiten. Und könnten wir vielleicht ein Bild von Ihrem Schwiegersohn haben?" Er habe noch eines, das nicht mehr gebraucht werde, brummte Kleindienst – das aus der Personalakte.

„Eine Observation?", strahlte Markus Brink, nachdem Kleindienst den in seinen Augen üblen Charakter seines Schwiegersohns in allen Einzelheiten geschildert hatte. Vieles kam dem jungen Detektiv recht subjektiv und hasserfüllt vor. Da werde noch einiges nachzuprüfen sein, schwante ihm.

„Ja, eine Observation", nickte Walter Grossmann. „Aber stell' Dir das weder leicht noch immer spannend vor, mein Junge. Eine Observation kann die langweiligste, anstrengendste und nervenaufreibendste Sache der Welt sein. Jetzt kannst Du zeigen, was du gelernt hast. Weißt Du, was eine Vorermittlung ist?"

„Klar Chef", sprudelte Brink los. „Als Erstes müssen noch weitere Personalangaben von Flocke in Erfahrung gebracht werden und die Bedingungen in seinem Wohngebiet. Schließlich auch, wie man ihn am besten observieren kann."

„Ein bisschen verkürzt dargestellt, aber im Kern richtig", meinte Grossmann anerkennend. „Normalerweise soll der Vorermittler nicht hinterher als Observant in Erscheinung treten, aber in diesem Fall machen wir eine Ausnahme. Ich halte es für wichtig, dass Du alle Stadien einer Observation kennenlernst."

Flocke wohnte, wie sich versteht, in keiner schlechten Gegend. „Mist", führte Brink Selbstgespräche, „ausgerechnet bei meiner ersten Observation liegen die denkbar ungünstigsten Voraussetzungen vor. Eine reine Anliegerstraße, kaum befahren. Gehobene Wohnlage, da gerät jede Person, die längere Zeit im Auto sitzt, fast automatisch in Verdacht!' Detektiv Grossmann hatte zwar die Observation bei der Polizei angemeldet, das machte er aus guten Gründen immer so, aber das stelle natürlich keinen Schutz vor den misstrauischen Blicken wachsamer Nachbarn dar. Nirgendwo gab es eine Deckungsmöglichkeit.

Die Besonderheiten des Observationsraumes waren Brink schon von einer Durchfahrt mit dem Pkw bekannt. Er wusste also, dass er in einfachen Jeans und T-Shirt auffallen würde. Brink hatte sich seine besten Freizeit-Markenklamotten angezogen und den Hund von Bekannten ausgeliehen. So konnte er unauffällig das Wohngebiet in allen Richtungen durchstreifen. Vorsorglich hatte er sein Äußeres wirkungsvoll verändert – für den Fall, dass er nochmals, möglicherweise in anderer Funktion wieder auftauchen würde. Es ist einfacher, sich für einen kurzen Auftritt zu verändern, als hinterher tagelang mit einer Maskerade herumzulaufen. Die Haare mal glatt gefönt, mal mit Gel gestylt, mal mit Mütze, mal ohne Brille, Sonnenbrille (wenn man Rad fährt), gut haftender künstlicher Schnurrbart, Drei-Tage-Bart, glattrasiert, wechselnde Kleidung – das verändert ungemein. Brink war es keineswegs peinlich, seine Freundin nach der Wirkung solcher Veränderungen zu fragen.

Auf keinen Fall auffallen, das hatte Brink gelernt. Und nichts erzwingen. Ungünstige Voraussetzungen kann man entweder durch taktische Gegenmaßnahmen zumindest teilweise ausgleichen oder man muss sie nehmen, wie sie sind. Wer etwas erzwingt, macht schon am Anfang viel verkehrt.

Flockes Wohngebiet mit drei Fahrzeugen unter Kontrolle zu halten, war fast unmöglich. Denn auch die Standplätze der weiteren Pkw hätten in den gehobenen Wohnlagen der Umgebung gelegen, außerdem hatte Flocke die Möglichkeit, in zwei Hauptrichtungen und über eine Vielzahl von Nebenstraßen den Observationsraum zu verlassen. Also musste sich schon jemand direkt an Flockes Wohnobjekt, dem so genannten Zielobjekt, aufhalten.

„Sehr schön", lobte Grossmann seinen Sachbearbeiter. Brink hatte einen Vorermittlungsbericht geschrieben, eine Skizze von der Wohngegend angefertigt und außerdem ein paar aussagekräftige Aufnahmen vom Wohnobjekt und der Umgebung geschossen. Grossmann hatte ihm gezeigt, wie man mit einer Miniatur- oder Videokamera im Taschenformat unauffällig aus der Hand fotografiert. Flocke selber hatte er zweimal zu Gesicht bekommen, aber nicht fotografiert, weil das Foto aus der Personalakte inzwischen vorlag und einen guten Wiedererkennungswert aufwies. Dabei wurde deutlich, dass der Schwiegersohn recht lange wegblieb, vier bis fünf Stunden.

Jedesmal hatte er eine Aktentasche dabei, die er auch wieder mitbrachte. Die Rückkehr von Flocke beobachtete Brink jeweils in gedeckter Position an der Haupteinfahrtsstraße in das Wohngebiet.

Wegen der Besonderheiten des Gebietes musste sich Brink im Observationsraum selber auf seine Fußstreifen als „Hundehalter" oder als „Radfahrer" beschränken. Einmal konnte er auch seine Freundin bewegen, den gemeinsamen Spaziergang in diese Gegend zu verlagern. Das verliebte Paar konnte eine ganze Zeit in guter Sichtposition in der Nähe des Zielobjektes verharren.

Grossmann freute sich sichtlich über den Ideenreichtum seines Mitarbeiters. „Welche Vorschläge hast Du für die Postierung eines Nahobservanten?" Damit ist der Observant gemeint, der so dicht am Zielobjekt ist, dass er es zuverlässig beobachten kann.

Ein Abdeckwagen würde auffallen, stellte Brink fest. Das ist ein Wohnmobil, ein geschlossener oder mit wenigen Fenstern versehener Klein-Lkw, aus dem die unauffällige Beobachtung auch über längere Zeiträume möglich ist. Da aber nach Lage der Dinge vermutet werden kann, dass Flocke seinen wie auch immer gearteten Aktivitäten außerhäusig nachgeht, wäre ein solcher Aufwand auch gar nicht angemessen.

„Ich schlage vor, dass wir auf einen Nahobservanten verzichten und unsere Fahrzeuge an der besagten Haupteinfahrtsstraße postieren. In den engen Anliegerstraßen würde die Observation ohnehin sofort auffallen."

„Einverstanden, aber mit einer Ergänzung", bekräftigte Grossmann, wohl wissend, dass die von Brink angeführte Konstellation mit Risiken behaftet war. Wenn Flocke einen anderen Weg nehmen würde, um aus dem Wohngebiet herauszufahren, wären drei Observationsfahrzeuge zur Untätigkeit verurteilt. Grossmann wusste, dass so etwas einem

Auftraggeber immer besonders schwer zu vermitteln ist. Der erwartet schließlich Leistung für sein Geld.

Außerdem liebte der Detektiv keine Überraschungen. Er erinnerte sich an Fälle, wo Zielpersonen so schnell herangeprescht kamen, dass man ihnen kaum folgen konnte. Das könnte theoretisch auch bei Flocke der Fall sein.

„Wir gehen auf Nummer Sicher", entschied der erfahrene Detektiv. „Dem Flocke wird zusätzlich noch ein neutraler Pkw mit einer Videoübertragungsanlage vor die Tür gestellt." Toll, was die Technik heute biete, zeigte sich Brink begeistert. Eine besondere Legendierung des Pkw, also ein Vorwand, diesen unauffällig abzustellen, war in diesem Fall nicht nötig. Brinks Vorermittlungen hatten ergeben, dass in der Wohnstraße häufiger fremde Pkw geparkt waren. Dies hing mit der Zimmervermietung in einer Nebenstraße mit ungenügenden Parkmöglichkeiten zusammen.

Auf eine Planungsobservation könne in diesem Fall verzichtet werden, legte der Chef den Handlungsrahmen fest. Eine solche Observation dient normalerweise dem Zweck, Erkenntnisse über die Bewegungsabläufe der zu observierenden Person zu bekommen. Werden Personen aus dem Bereich der Schwerkriminalität beobachtet, ist eine Planungsobservation unverzichtbar. Sie erleichtert den Hauptobservationskräften die Arbeit. Die Beobachtungsmaßnahmen können auf die Verhaltensmuster und die Bewegungsabläufe der Zielperson und ihr Sicherungsverhalten angepasst werden. Möglich wird dadurch, dass bestimmte Anlaufpunkte der Zielperson bekannt sind (Stammkneipen, Trefflokale, bestimmte Örtlichkeiten). Dies lässt auch die so genannte Vorpostierung zu. Bevor die Zielperson auftaucht, sind die Observanten schon da. Wie bei der altbekannten Geschichte vom Hasen und dem Igel.

Nachdem auch Grossmann die Bedingungen vom Observationsraum in Augenschein genommen hatte, machte er sich an die Observationsplanung. Er verfasste außerdem einen schriftlichen Observationsauftrag.

Ein paar Tage später: Einsatzbesprechung. Neben dem Chef und Markus Brink sind auch Claudia Berg und Hannes Wegner dabei. Claudia Berg ist ausgebildete Detektivin, die aus familiären Gründen nur noch für Sonderaufgaben zur Verfügung steht. Hannes Wegner ist ein ehemaliger, aus betrieblichen Gründen eingesparter Personenschützer mit exzellenter Fahrausbildung. Alle kennen den Observationsauftrag, das Lichtbild der Zielperson, die Lageskizzen. Brink erläutert die Bedingungen im Observationsraum. Sämtliche eingesetzten Geräte werden auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft. Und natürlich darf der Uhrenvergleich nicht fehlen. Offene Fragen darf es am Ende der Einsatzbesprechung nicht mehr geben. Dumme Fragen gibt es ohnehin nicht, nur dumme Antworten.

 

 

Es ist 7 Uhr früh. Die drei Fahrzeuge beziehen ihre Positionen. Eins, besetzt mit Markus Brink, befindet sich dicht an der Haupteinfahrtsstraße, die anderen sind in den beiden möglichen Fahrtrichtungen postiert. Die Empfangsanlage für die Videoübertragung befindet sich in dem Fahrzeug, in dem Claudia Berg und Hannes Wegner sitzen. Lange Stunden quälender Ereignislosigkeit verstreichen. Es herrscht Funkstille. Gefunkt werden darf nur, wenn es etwas zu berichten gibt, und niemals zum Zeitvertreib, ist Grossmanns richtige Devise.

Endlich, die Uhr zeigt 11.22 Uhr. Flocke geht auf die Garage zu. In der Hand die bereits bekannte Aktentasche. Der Verdächtigte fährt in Richtung Norden davon – und das bedeutet, dass er nur über die Haupteinfahrtsstraße das Gebiet verlassen kann. Brinks Anspannung wächst. Es war ausgemacht, dass er nicht direkt folgen wird. Dazu ist er zu dicht am Einmündungsbereich postiert. Der junge Detektiv weiß: Gerade zu Beginn einer Observation ist die Aufmerksamkeit von Zielpersonen besonders hoch. Im Laufe der Fahrt lässt sie dann häufig allmählich nach.

Flockes Golf kommt ins Sichtfeld. Verschleiert meldet Brink, dass das Zielfahrzeug in Richtung Claudia Berg und Hannes Wegner fährt. Die beiden haben sich in einer Seitenstraße postiert, denn von dort ist das Nachfolgen unauffälliger möglich als beispielsweise aus einer Parknische oder vom Seitenstreifen aus.

Sobald das Zielfahrzeug außer Sichtweite ist, folgt Brink. Der Chef hat gewendet und schlägt gleichfalls Rockes Fahrtrichtung ein. Bereits nach ein paar hundert Metern biegt das direkt folgende Fahrzeug, man spricht auch von der A-Position (vgl. 9.4.3 und 11), wieder ab. Außerhalb der Sichtweite schließt es sich wieder an, und zwar in letzter Position. Der Pkw der zweiten Linie, der in der B-Position fährt, hat die unmittelbare Beobachtung aufgenommen. Markus Brink weiß, dass ein Positionswechsel dazu dient, einen möglichen Anfangsverdacht zu zerstreuen. Verfestigt sich erst einmal ein solcher Verdacht, kann die weitere Observation erschwert oder sogar unmöglich werden.

Flocke biegt auf eine Hauptverkehrsstraße ein. Brink folgt zunächst. Als er sich sicher ist, dass der Chef inzwischen aufgeholt hat, biegt er bei einer passenden Gelegenheit ab und überlässt Grossmann, der vor Claudia Berg und Hannes Wegner folgt, die A-Position. Selber schließt er sich an letzter Position an. Dies alles tut er aber erst, nachdem er sich durch einen kurzen verschleierten Funkspruch vergewissert hat, dass der Chef fahrtechnisch in der Lage ist, diese Position einzunehmen. Denn gerade im Stadtverkehr, das weiß der gut ausgebildete Brink, können die Positionen wegen der Verkehrslage nicht beliebig getauscht werden.

Flocke fährt auf einer mehrspurigen Straße immer geradeaus. Deshalb bleibt der Chef, der soviel Abstand hält, dass zwischen seinem Pkw und Flockes Fahrzeug ein paar unbeteiligte Autos als Deckung fahren, permanent dahinter. In einer solchen Situation ist es normal, dass viele Fahrzeuge in einer Richtung fahren. Häufige Positionswechsel wären eher auffällig als tarnend.

Das ändert sich, als Hocke vor einem blauen Autobahnschild den Blinker setzt. Grossmann blickt in den Rückspiegel. Das Fahrzeug Berg/Wegner ist nur gut 100 Meter entfernt. „Übernehmen", signalisiert der Chef. Er selber fährt weiter geradeaus, wendet außerhalb der Sichtweite, fährt auf die Bundesautobahn auf und – wir kennen das bereits – schließt sich in letzter Position an.

Mit dem Duo Berg/Wegner ist das richtige Team in der A-Position. Claudia Berg nimmt sofort das mitgeführte Kartenmaterial zur Hand. Ihr Augenmerk richtet sie auf Parkplätze, Abfahrten, Dreiecke und Kreuze. Vor jeder Möglichkeit, die Autobahn zu verlassen, muss immer dichter an das Zielfahrzeug herangerückt werden, damit das Abfahren nicht übersehen werden kann. Andernfalls wäre der zu beobachtende Pkw mit ziemlicher Sicherheit unwiederbringlich verloren. Diese Lotsenfunktion kann das Duo natürlich auch in der B- oder C-Position erfüllen.

Solange keine Abfahrtsmöglichkeiten gegeben sind, können die B- und C-Fahrzeuge in weitem Abstand folgen. Bei jeder Abfahrt müssen sie indessen heranrücken.

Es geht in ein anderes Bundesland. „Die Kollegen von der Polizei hätten an dieser Stelle ein echtes Problem", merkt Claudia Berg an und denkt dabei an einen ihr bekannten Beamten, der sich oft genug über die Problematik länderübergreifender Observationen beschwerte. „Gut, dass wir nicht mit solchen Hemmnissen zu kämpfen haben," bestätigt Hannes Wegner.

Wieder setzt Flocke den Blinker. Berg/Wegner können direkt folgen, da mehrere Pkw mit abbiegen. Inzwischen ist aber auch Markus Brink soweit herangekommen, dass er Flocke in seiner neuen Fahrtrichtung nachfahren kann. Berg/Wegner biegen aus Tarnungsgründen in die umgekehrte Richtung ab und schließen sich dann – wie gehabt – wieder an. In diesem Fall verändern sie aber ihr Kfz in Minutenschnelle. Ein Dachgepäckträger wird im Expresstempo montiert (oft genug war das trainiert worden), an den Seiten werden Magnetschilder „Gebäudereinigung" befestigt, Claudia Berg steckt ihr bisher offen getragenes Haar hoch, schminkt sich schnellstens und nimmt dann die Fahrerposition ein, Hannes Wegner setzt eine stark verändernde Brille und eine Mütze auf

Nach Positionswechseln nehmen auch die anderen Observanten an ihren Fahrzeugen Veränderungen vor. Auch Fahrerwechsel werden bei günstigen Gelegenheiten praktiziert.

Flockes Route führt nach Wünschburg. In einer Innenstadtlage stoppt er unvermittelt und läuft einen Parkplatz an. Markus Brink, zu dieser Zeit in der A-Position, fährt weiter, ohne Flocke nach außen hin zu beachten. Der in der B-Position fahrende Chef, sofort angefunkt, stoppt außerhalb des unmittelbaren Sichtbereichs der Zielperson und folgt Flocke, der inzwischen sein Kfz verlassen hat, zu Fuß. Vorher ist blitzschnell die Aufgabenverteilung festgelegt worden. Der Chef folgt in A-Position, Brink und Berg besetzen je nachdem, wie schnell sie jeweils herankommen, die B- und C-Positionen. Wegner bleibt im Kfz und hält das Zielfahrzeug unter Kontrolle.

Flocke geht in eine Fußgängerzone. Da ist die Reihenobservation die taktisch richtige Lösung. Das heißt, die Observanten gehen hintereinander in einer Reihe. Die großen Menschenmengen sind eine gute Deckung. Grossmann lässt zwischen sich und Flocke ein paar andere unbeteiligte Personen gehen, so dass er nie direkt sichtbar ist, wenn sich die Zielperson einmal umdreht. Unter solchen Bedingungen ist eine häufige Ablösung nicht nötig.

Anders verhält es sich, als Flocke in eine andere Straße abbiegt. Eine Straße mit Autoverkehr, zwei gegenüberliegenden Fußwegen und starkem Fußgängerverkehr. Die richtige Ausgangslage für eine ABC-Observation. Die Observationsformation gruppiert sich um. Markus Brink besetzt die A-Position und geht direkt hinter der Zielperson. Der Chef lässt sich in die B-Position zurückfallen, das heißt er geht hinter Brink, jederzeit bereit, diesen abzulösen, und mit einem wachsamen Auge auf besondere Vorkommnisse achtend. Auf Personen zum Beispiel, die in auffallender Weise gleichfalls hinter der Zielperson hergehen – eventuell um dadurch eine Observation festzustellen. Gegenobservation nennt man ein solches Sicherungsverhalten.

Claudia Berg nimmt die C-Position ein. Diese befindet sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite, und zwar etwa gleichauf mit der Zielperson oder etwas nach hinten versetzt. Dadurch kann die Zielperson auch unter Beobachtung gehalten werden, wenn sie in eine Seitenstraße einbiegt. Außerdem sehen vier Augen, die weit geöffnet sind, immer mehr als zwei.

Dann biegt Flocke in eine sehr schwach begangene relativ schmale Straße ein. Wieder umgruppieren. Denn das Folgen im ABC-System war in der vorigen Straße in den normalen Fußgängerverkehr eingebettet. In der jetzigen Situation würde nicht nur die Struktur offenkundig werden, es würde auch ein Verkehrsbild entstehen, das nicht als normal akzeptiert würde. Genau das Gegenteil von dem, was gute Observanten wollen, nämlich ein Teil der Umgebung werden, in den Strömen mitschwimmen, sich den Gegebenheiten anpassen. Das ist die beste Tarnung. Also umgruppieren: wieder alles hintereinander in einer Reihe.

Der Abstand, das hatte Brink gelernt, muss immer variiert werden. Relativ dicht dran im dichten Fußgängerverkehr, großzügig in wenig begangenen Bereichen. In verkehrsschwachen Gebieten muss die A-Position häufig wechseln. Die Observanten müssen ihr Aussehen dann besonders oft verändern, denn ein häufiger Positionswechsel hat keinen Sinn, wenn immer wieder dieselben Personen auftauchen. Es müssen fortlaufend „andere" Personen präsentiert werden. Am meisten bringt andere Kleidung, aber auch Brillen haben einigen Effekt.


Flocke steuert wiederum eine Hauptverkehrsstraße an. Bevor sich die Observationseinheit wieder umgruppieren kann, läuft der verdächtigte Schwiegersohn ein Cafe an. Jetzt gilt es, statt wieder eine ABC-Formation zu bilden, das Cafe unter Kontrolle zu halten. Ein Observant, Markus Brink, folgt und platziert sich in Flockes Nähe, die anderen sichern die beiden Ausgänge ab. Wenig später setzt sich eine junge Dame an Flockes Tisch. Die beiden scheinen sich sehr gut zu kennen und tauschen Freundschaftsküsse aus. Brink juckt es in den Fingern, mit seiner Videokamera im Westentaschenformat diese Szene zu filmen, aber das ist nicht sein Auftrag. Jedes fotografische Dokumentieren könnte auffallen und muss deshalb in erster Linie auf die auftragsrelevante Beweissicherung beschränkt bleiben. Erst wenn die Hauptaufgabe erfüllt ist, können Details angegangen werden, die den Auftraggeber möglicherweise auch noch interessieren. Doch die Frage, ob diese Details das zusätzliche Entdeckungsrisiko aufwiegen, muss immer über allem Handeln stehen.

Brink hatte jedenfalls eine Eiskarte in die richtige Position geschoben und einen großen Eisbecher bestellt. So ist er in der Lage, relevante Handlungen unauffällig filmisch festhalten zu können. Der junge Detektiv kennt natürlich auch die anderen Möglichkeiten der Observationsfotografie, zum Beispiel Videokameras, die so klein sind, dass sie in Streichholzschachteln passen.

In das Geschehen kommt Bewegung. Flocke öffnet seine Aktentasche. Planunterlagen, die den weiblichen Treffpartner ganz offenbar entzücken, werden kurz begutachtet und verschwinden dann in der Collegemappe der jungen Frau. Brink hält alles im Bild fest. Die beiden Observierten scheinen sich ihrer Sache sehr sicher zu sein.

Dann brechen Flocke und seine Treffpartnerin auf. Brink folgt. Dies ist unkompliziert möglich, da in dem Cafe ein reges Kommen und Gehen herrscht. Im Eingangsbereich ist Claudia Berg postiert. Der junge Detektiv weist mit einem verabredeten Zeichen auf Flockes Kontaktperson hin. Claudia Berg versteht und folgt der jungen Dame. Die Beobachtung endet, als die Observierte ein Parkhaus betritt und kurz danach mit einem Pkw davonfährt. Ein Taxi war nicht in der Nähe. So muss sich Claudia Berg darauf beschränken, den Fahrzeugtyp der Unbekannten und das amtliche Kennzeichen zu notieren.

Der Chef und Brink observieren derweil Flocke weiter. Die von ihm eingeschlagene Richtung deutet darauf hin, dass er zurück zu seinem Fahrzeug will. Der Chef funkt Wegner an und hält ansonsten großen Abstand zu Flocke. Die Observation abbrechen will er noch nicht, denn er weiß, dass es clevere Zielpersonen gibt, die bestimmte Handlungen vortäuschen, um die Observanten glauben zu machen, sie hätten das Entscheidende bereits gesehen. Wenn sich die Beobachter dann zurückziehen, kommt es erst zur wirklich relevanten Handlung. Doch von solchem Schlage war Flocke nicht.

Die weitere Observation ist Formsache. Flocke fährt schnellstens Richtung Heimat, um offenbar vor seiner berufstätigen Frau zu Hause zu sein.

„Das ist Sandra Petzoldt, die Juniorchefin meines ärgsten Konkurrenten", erblasst Gerold Kleindienst beim Anblick der Videosequenzen, die als Einzelbilder ausgedruckt

worden waren. „Genau das Unternehmen, das unsere Speziallösungen so geschickt abgekupfert hat, dass wir nichts beweisen konnten."

Flocke, mit den Fotos konfrontiert, legt ein umfassendes Geständnis ab. Er habe sich gedemütigt gefühlt, wollte sich rächen. Sandra Petzoldt habe er bei einer Party kennengelernt. Eine Frau, die ihn verstand. Erst täuschte sie ihm vor, sie brauche die Planunterlagen für ihr Studium, dann wurde sie deutlicher und bezahlte ihn für seine „Gefälligkeiten". Und dann staunte Flocke noch, wie Grossmann und sein Team es geschafft hatten, ihn unbemerkt zu observieren. „Ich habe absolut nichts gemerkt, obwohl ich mich mehrere Male umgedreht habe."

„Und ich habe noch an Ihren Planungen herumgemäkelt...", entschuldigte sich Gerold Kleindienst kleinlaut. Er habe einfach die Grundvoraussetzungen für eine gute Observation falsch eingeschätzt. „Da sind Sie beileibe nicht der Einzige", zeigte Grossmann Verständnis. Hinterher sind sie alle klüger, die unzähligen Kleindiensts dieser Welt.

 

                      

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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